EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main gehört zu den Organen der Europäischen Union. Mit den nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedstaaten bildet die EZB das ESZB (Europäisches System der Zentralbanken). Die EZB ist für die Geldpolitik im Euroraum zuständig. Dabei orientiert sich das Institut an der sogenannten Zwei-Säulen-Strategie, die auf der Inflationsentwicklung sowie einer monetären Analyse beruht. Die EZB legt Leitzinssätze fest und kann durch Anleihekäufe die Geldmenge vergrößern oder verringern.
Die EZB verfolgt seit mehreren Jahren eine extrem expansive Geldpolitik. Seit dem Jahr 2016 liegt der Hauptrefinanzierungssatz bei 0,0 %. Die Einlagefazilität – der Zinssatz, den Banken für kurzfristige Einlagen bei der EZB erhalten – ist seit 2016 sogar negativ. Das bedeutet, dass Banken der EZB Geld zahlen, um dort Liquidität parken zu können. Die Zentralbank hat zudem im Lauf der Jahre in erheblichem Umfang Wertpapiere angekauft und damit die Geldmenge ausgeweitet. Gründe für die extrem lockere Geldpolitik sind neben Ereignissen wieder Finanz- und Eurokrise auch anhaltend niedrige Inflationsraten. Die EZB strebt eine Inflation unterhalb, aber nahe bei 2,0 % pro Jahr gemessen an den Verbraucherpreisen an.