Im Handel mit Futures kommt es auf niedrige Kosten und eine leistungsfähige Plattform an. Wir erklären, was gute Futures Broker ausmacht und warum der Handel mit Terminkontrakten für Profis die richtige Wahl ist.
Was zeichnet gute Futures Broker aus?
Im Handel mit Futures geht es um hohe Beträge. Deutlich macht dies ein Blick auf den prominentesten Terminkontrakt, der bei Futures Brokern in Deutschland gehandelt wird. Der FDAX an der Eurex besitzt einen Kontraktwert von 25 EUR pro Punkt. Bei einem Indexstand von 13.000 Punkten beläuft sich somit der Gegenwert eines einzigen Kontraktes auf 325.000 EUR.
Wer über einen Broker Futures handelt, muss sich somit auf den Anbieter verlassen können. Die meisten Händler von Futures sind dementsprechend auch erfahrene Anwender.
Ein guter Futures Broker bietet eine leistungsfähige, stabile Plattform. Profisoftware muss in diesem Segment selbstverständlich sein: Leistungsfähige Charts und Indikatoren, Realtimekurse, extrem kurze Ladezeiten und alle notwendigen Ordertypen sind das Werkzeug anspruchsvoller Trader.
Manche Futures Broker ermöglichen ausschließlich den Handel an der Eurex. Dies gilt insbesondere für die klassischen deutschen Online Broker, von denen einige auch den Terminhandel ermöglichen. Die meisten Futures Händler möchten jedoch Index Futures und Co. nicht nur an der Eurex, sondern auch an anderen Terminbörsen wie zum Beispiel Chicago Mercantile Exchange handeln. Deshalb ist ein großes Angebot an angebundenen Terminbörsen im Vergleich von Futuresbrokern sehr wichtig.
Essenziell sind zudem niedrige Gebühren – schließlich entscheiden sich professionelle Anwender aufgrund der Kostenvorteile für den Handel mit Futures. Die Unterschiede sind hier groß. Klassische deutsche Online Broker verlangen häufig eine Gebühr pro Kontrakt und zusätzlich ein Entgelt für jede Buchung. Deutlich günstiger sind häufig Broker mit angelsächsischem Hintergrund. Diese bieten nicht nur sehr viel mehr Börsenplätze, sondern auch günstigere Gebühren.
Die technische Stabilität und Redundanz der Plattform ist im Handel mit Terminkontrakten sehr wichtig. Wer eine größere Position schließen möchte, kann im Zweifel nicht warten, bis die Handelsplattform wieder funktioniert. Deshalb muss jeder Futures Broker für den Fall eines Systemausfalls mindestens die Schließung offener Positionen per Telefon ermöglichen. Solche Ausweichmöglichkeiten sind in Futures Broker Ranking sehr wichtig.
Futures handeln über Broker: So geht es
Wer als Termingeschäfte Einsteiger bei einem Broker Futures handeln möchte, sollte sich zunächst umfassend mit der Materie auseinandersetzen.
Was ist ein Future? Futures sind sogenannte unbedingte Termingeschäfte. Der Terminkontrakt bezieht sich auf einen bestimmten Basiswert wie zum Beispiel den DAX. Das Termingeschäft sieht vor, dass der Käufer zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Menge eines bestimmten Basiswertes kauft. Mit der Eröffnung der Longposition im Future verpflichtet sich der Marktteilnehmer zum Kauf. Die Eröffnung einer Shortposition entspricht der Verpflichtung zum Verkauf.
Kontraktgrößen, Fälligkeiten und Abwicklungsdetails sind in den Kontraktspezifikationen der Terminbörse festgelegt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der FDAX. Diesen gibt es mit verschiedenen Fälligkeiten (häufig der dritte Freitag in den Monaten des Quartalszyklus März, Juni, September und Dezember).
Und so funktioniert ein Kredit im DAX Future: Ein Anleger eröffnet eine Longposition im FDAX bei einem Kurs von 10.000 Punkten. Da der Kontraktwert 25 EUR pro Punkt beträgt, entspricht die Position einem Gegenwert in Höhe von 250.000 EUR. Der Futures Broker verlangt eine Margin in Höhe von 5 %. Dies entspricht 12.500 EUR. Dieses Geld wird auf dem Marginkonto des Traders geblockt.
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Zum Zeitpunkt des Kaufs weist der FDAX eine Restlaufzeit von drei Monaten auf. Der Trader könnte den Kontrakt bis zur Fälligkeit halten. Notiert der FDAX dann bei 11.000 EUR, ergibt sich ein Gewinn in Höhe von 1000 Punkten. Multipliziert mit dem Kontraktwert entspricht dies 25.000 EUR. Im FDAX gilt Cash Settlement – Barausgleich. Der Trader erhält somit 25.000 EUR auf sein Marginkonto. Zusätzlich wird nach der Fälligkeit des Kontrakts hinterlegte Margin wieder freigegeben.
Es besteht jedoch keine Notwendigkeit, einen Terminkontrakt bis zur Fälligkeit zu halten. Ein Verkauf ist jederzeit möglich.
Futures bieten verschiedene Vorteile. Dazu gehören die niedrigen Kosten. Bei günstigen Brokern ist der Handel mit einem FDAX im Kontraktwert von 250.000 EUR für weniger als 10 EUR möglich. Zudem bieten Futures eine Hebelwirkung. Diese resultiert aus der Futures Margin. Deren Höhe wird durch die Terminbörse und den Broker festgelegt. Je niedriger die Margin, desto größer der Hebel.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Dazu gehören die großen Kontraktgrößen. Diese eignen sich nur bedingt für Privatanleger. Allerdings gibt es mittlerweile auch Minikontrakte auf viele wichtige Basiswerte. Die Eurex hat zum Beispiel den Mini DAX mit einem Kontraktwert von 5 EUR pro Punkt eingeführt.
Anders als bei CFDs fallen bei Futures keine expliziten Finanzierungskosten an. Dennoch gibt es solche Kosten. So notiert der FDAX grundsätzlich ein Stück weit über dem DAX am Kassamarkt. Die Differenz zwischen den beiden Kursen hängt von der Restlaufzeit des Terminkontrakts und dem Marktzins ab. Je näher der Terminkontrakt an seine Fälligkeit heranrückt, desto geringer fällt der Aufschlag auf den Kurs aus.
Der Hintergrund ist ein Arbitragemechanismus. Ein Anleger mit einem DAX Portfolio könnte dieses veräußern und stattdessen einen DAX Future kaufen. Dazu benötigt er lediglich die Margin und damit ein Bruchteil des Eigenkapitals. Das freigesetzte Eigenkapital ließe sich zum Marktzins risikofrei anlegen. Diese theoretische, risikofreie Rendite entspricht dem Aufschlag des Futures auf den Kassakurs und damit den impliziten Finanzierungskosten.
Futures eignen sich zu Spekulationszwecken genauso wie zur Absicherung bestehender Portfolios. Die Absicherung besitzt einen anderen Charakter als Absicherung mit Optionen. Wer eine Longposition im DAX und eine Shortposition im DAX Future hält, neutralisiert sämtliche Marktrisiken des Portfolios (aber auch sämtliche Chancen).
Bietet ein Futures Broker Vorteile gegenüber CFDs oder Zertifikaten?
Warum Futures handeln, wenn es auch CFDs und Zertifikate gibt?
Grundsätzlich funktionieren CFDs nach einem ähnlichen Prinzip wie Futures. Anders als z. B. bei Optionen richtet sich der Wert eines Futures oder CFDs fast ausschließlich nach dem Kurs des Basiswertes. Viele CFDs basieren auf Futures. Die Kontraktgrößen im CFD Handel sind häufig geringer und flexibler als im Terminhandel. Dies kommt vor allem Privatanlegern entgegen.
Bei Brokern mit transparenten Kursen (im Idealfall die Kurse der Terminbörse ohne Brokerspread) und niedrigen Kommissionen ist der CFD Handel im Hinblick auf die Kosten durchaus vergleichbar mit dem Terminhandel. Zudem gibt es bei CFDs keine Nachschusspflichten. Wer bei einem Futures Broker handelt, verliert im schlimmsten Fall mehr als den Einsatz. Dies ist insbesondere bei über Nacht oder ein Wochenende gehaltenen Positionen denkbar.
Fast alle über Futures handelbaren Basiswerte gibt es auch als (Index-)Zertifikat. Anders als bei CFDs bieten Futures gegenüber Zertifikaten jedoch meistens Kostenvorteile. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass neben den Transaktionsentgelten des Brokers auch Kosten im Zertifikat anfallen können.
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Einen wesentlichen Vorteil bieten Futures Broker gegenüber CFDs und Zertifikaten: Anleger können die Fälligkeit ihres Kontrakts frei auswählen. Warum ist dies wichtig?
Dazu ein Fallbeispiel aus dem Frühjahr 2020. Zu dieser Zeit wurden die Märkte durch die Coronakrise bewegt. Nicht zuletzt kam es zu einem deutlichen Kursrückgang bei Rohöl. Viele Anleger kauften deshalb CFDs und/oder Zertifikate auf Produkte wie zum Beispiel WTI US Öl. Die Erwartung: Mit einer Erholung der Wirtschaft werde der Ölpreis schon wieder steigen.
Die Erwartung traf zu. Allerdings nicht für alle Fälligkeiten. Ein im Juni 2020 fälliger WTI US Öl Kontrakt sah sich gewaltigen Anomalien ausgesetzt. Der Grund: Das kurzfristige Angebot am nordamerikanischen Markt war infolge der Corona Pandemie so groß, dass der Preis in den negativen (!) Bereich rutschte. Möglich war dies, weil nicht genügend Lagerkapazitäten vorhanden waren. Der Markt lobte somit eine Prämie für neue Lagerkapazitäten aus.
Wer mit einem CFD oder Zertifikat in Öl investiert hatte, war meistens im Juni 2020 Kontrakt investiert. CFDs und Zertifikate basieren auf einem der nächstfälligen Terminkontrakte und rollen regelmäßig in einen anderen Kontrakt. Wer damals über ein Futures Broker handelte, konnte von Beginn an einen Kontrakt mit längerfristiger Fälligkeit (zum Beispiel Dezember 2021) auswählen und so kurzfristige Turbulenzen vermeiden.
Futures handeln für Anfänger: Eine gute Idee?
Wer seine ersten Schritte an der Börse geht, ist bei einem Futures Broker nicht gut aufgehoben. Nicht zuletzt deshalb schreibt der Gesetzgeber die sogenannte Finanztermingeschäftsfähigkeit vor. Bevor Banken und Broker Konten für den Terminhandel freischalten, müssen Anleger ausführliche Risikohinweise zur Kenntnis nehmen.
Vieles spricht dafür, zumindest in den ersten Jahren der aktiven Traderkarriere CFDs anstelle von Futures zu handeln. Ein Grund sind die Kontraktgrößen im Terminhandel. Trotz sukzessive größerem Angebot an Minikontrakten sind diese für Privatanleger noch immer zu groß. Ein Beispiel: Der kleinste Kontrakt auf WTI US Öl an der Chicago Mercantile Exchange bezieht sich auf 500 Barrel.
Außerdem kann es bei Futures prinzipiell zu Nachschusspflichten kommen. In sehr volatilen Marktphasen ist dieses Risiko real. Die daraus entstehenden Verluste können beträchtlich und im schlimmsten Fall existenzgefährdend sein. Bei CFD Brokern gibt es dagegen seit einigen Jahren keine Nachschusspflicht mehr. CFD Konten können nicht unter null fallen.
Die meisten Futures Broker adressieren erfahrene, fachlich gut aufgestellte Trader. Deshalb sind auch die Handelsplattformen häufig etwas anspruchsvoller als die Plattformen bei CFD Brokern. So bieten viele Futuresbroker NinjaTrader an – eine Plattform für Algo Trading, Handelssystementwicklung und mehr.
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Nicht zuletzt der Jargon im Futures Handel unterscheidet sich von dem stärker an Privatanlegern ausgerichteten CFD Trading.
Wer Terminkontrakte handeln möchte, muss nicht zwingend einen Futures Broker in Deutschland wählen. Viele britische Broker bieten hier bessere Angebote im Hinblick auf Börsenplätze und Kosten. Dabei müssen Trader nicht einmal auf deutschsprachigen Kundenservice verzichten. Viele britische Plattformen sind über deutschsprachige Introducing Broker zugänglich.
Futures handeln über Broker erfordert meistens größere Einsätze. Viele Anbieter verlangen Mindesteinzahlungen von mehreren tausend Euro. Im CFD Handel geht es dagegen bereits in dreistelligen Bereich los.