ETFs sind der neue Liebling der Anleger. Wir erklären, was ein guter ETF Broker leisten kann, wie die Fonds am besten eingesetzt werden und was Trader noch über ETFs wissen müssen.
Was ist ein ETF Broker?
Börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) erfreuen sich größter Beliebtheit. Doch wo werden ETFs gehandelt? ETFs sind Wertpapiere und werden bei Wertpapierbrokern gehandelt. Es handelt sich um dieselben Broker, bei denen Privatanleger auch Aktien, Anleihen oder Optionsscheine handeln können.
Grundsätzlich eignet sich somit jeder Wertpapierbroker auch für den Handel mit ETFs. Beim Vergleich verschiedener Anbieter kommt es auf die speziellen Konditionen im ETF Handel an. Die meisten Broker verlangen für ETFs dieselben Ordergebühren wie für Aktien. Dies verwundert nicht: Der Kauf erfolgt auch hier über eine Börse, die Verwahrung erfolgt im Depot.
Ein guter ETF Broker bietet deshalb niedrigere und möglichst einfach strukturierte Orderentgelte. Bei den Brokern gibt es unterschiedliche Gebührenmodelle. Manche verlangen eine Pauschale und rechnen zusätzlich Börsengebühren ab. Andere rechnen eine Kombination aus einer Grundgebühr und einer volumenabhängigen Provision ab. Wieder andere verlangen eine Gebühr pro Wertpapier und legen eine Grundgebühr fest. Auch gestaffelte Ordergebühren sind bei ETF Brokern üblich.
Ein Depotvergleich für ETF setzt deshalb zunächst bei den Ordergebühren an. Diese sind besonders wichtig, wenn häufiger gehandelt wird. Wer lediglich eine Einmalanlage in ETFs tätigt und an dieser nichts verändert, muss auf laufende Depotgebühren achten. Auch hier gibt es große Unterschiede. Manche Broker verzichten ganz auf pauschale Depotentgelte, andere verlangen 50 EUR und mehr pro Jahr.
Neben Order- und Depotentgelten können weitere Gebühren anfallen. Sehr wichtig ist in dieser Hinsicht die Verzinsung des Verrechnungskontos. Manche ETF Broker berechnen Negativzinsen. Bei größeren Summen auf dem Verrechnungskonto können diese schnell einen dreistelligen Betrag pro Jahr ausmachen. Auch Gebühren für papierhafte Kontoauszüge sollten gegebenenfalls im Vergleich berücksichtigt werden.
ETF Broker können ihren Kunden nützliche Zusatzleistungen bereitstellen. Dazu zählen insbesondere gut gepflegte Suchdatenbanken für ETFs. In diesen lässt sich idealerweise mit verschiedenen Filtern der passende Indexfonds finden. Anleger können zum Beispiel gezielt nach einem DAX oder Dow Jones ETF mit niedrigen Verwaltungskosten und physischer Replikation suchen.
Vorteilhaft ist eine gut ausgestattete Handelsplattform mit vielen Ordertypen. Auch ein Chartingtool mit Indikatoren und Zeichenwerkzeugen, Newsfeeds und Analystenkommentare können einen guten ETF Broker aufwerten.
Viele Anleger tätigen keine Einmalanlage in ETFs, sondern sparen regelmäßig. Bei Sparplänen ist ein ETF Kostenvergleich besonders wichtig. Die meisten Broker verlangen eine Ausführungsgebühr für die Sparpläne. Diese kann pauschal oder prozentual berechnet werden. Abhängig von der Höhe der Sparrate und der genauen Ausgestaltung der Gebühr können die Kosten dadurch erheblich steigen.
Die besten ETF Broker bieten ein Kontingent an ETF Sparplänen mit Sonderkonditionen. Anleger können gelistete ETFs kostenlos über den Sparplan erwerben. Ein Tipp: Manche Broker erlauben bei solchen Sonderkonditionen Sparraten von 1000 EUR oder mehr. Mitunter kann ein solcher Sparplan auch zur ETF Einmalanlage genutzt werden. Schließlich lässt sich der Sparplan jederzeit wieder deaktivieren.
Fortgeschrittene Anleger möchten ihr ETF Portfolio möglicherweise temporär gegen Kursschwankungen absichern. Dann ist ein zusätzliches CFD Angebot des Brokers von Vorteil.
ETF Einmalanlage: Mit dem richtigen Broker ist fast alles möglich
ETFs gehören zu den sogenannten passiven Investments. Das Prinzip: Ein ETF bildet seine Basis nahezu 1:1 ab. Ein ETF auf den DAX bildet den DAX ab, ein ETF auf den Dow Jones bezieht sich auf den Dow Jones. Im Portfolio eines solchen ETFs befindet sich mehr oder weniger exakt der Basiswert. Deshalb ist der aktuelle Wert des ETFs auch jederzeit bekannt. Dieser aktuelle Wert leitet sich aus dem Kurs des Basiswertes ab und wird auch als indikativer Nettoinventarwert bezeichnet.
Ganz anders verhält es sich bei klassischen Investmentfonds. Bei diesen entscheidet ein Management darüber, welche Aktien ins Portfolio gekauft werden. Dies hat mehrere Konsequenzen. Zum einen werden die Kurse aktiv verwalteter Investmentfonds nur ein bis zweimal am Tag festgestellt. Dazu muss der Fonds eine Art Inventur durchführen. Ein fortlaufender Handel an der Börse wie bei ETFs ist somit nicht möglich. Zum anderen muss das Management vergütet werden – mit jährlichen Verwaltungsgebühren im Bereich von 1,0-2,0 %.
Studien ergeben immer wieder, dass die meisten aktiv verwalteten Investmentfonds ihre Basis nicht schlagen. Nicht zuletzt deshalb haben sich ETFs durchgesetzt. Diese sind nicht nur jederzeit an der Börse handelbar, sondern auch deutlich kostengünstiger. Günstige ETFs gibt es für jährliche Verwaltungsgebühren ab 0,10 %. Je niedriger die Kosten des Anlegers, desto höher die Rendite.
Passive Investments in DAX und Co. sind auch mit Zertifikat möglich. Allerdings sind Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten. Hier besteht somit ein Emittentenrisiko: Wird die herausgebende Bank insolvent, ist das Geld verloren. ETFs sind dagegen ein rechtliches Sondervermögen. Die Vermögenswerte im Portfolio befinden sich ausschließlich im Besitz der Anleger. Eine Insolvenz der Fondsgesellschaft führt nicht zum Verlust der Werte im Portfolio.
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ETFs gibt es mittlerweile auf zahlreiche Basiswerte. Neben Aktien gehören dazu auch Anleihen und Rohstoffkörbe. Neben Fonds auf alle bekannten Leitindizes (DAX, Dow Jones, S&P 500 etc.) gibt es auch ETFs auf einzelne Branchen (zum Beispiel Banken, Automobile, Telekomunikation), Regionen (zum Beispiel Nordamerika oder Schwellenländer ex China) und Themengebiete (zum Beispiel erneuerbare Energien, Robotik, Gaming und E Sports).
Das Angebot an ETFs ist mittlerweile so groß, dass fast kein Anlageziel unberücksichtigt bleibt. So gibt es ETFs auf große Indices, die bestimmte Branchen aussparen. Ein DAX ex Banken & Finanzdienstleister ETF etwa setzt auf die Aktien im DAX, klammert dabei aber die genannten Branchen aus.
Groß ist ebenfalls das Angebot an ETFs mit Nachhaltigkeitsaspekten. Hier gibt es Best-of Class und Best-in-Class Produkte. Anleger können Investitionen in bestimmte Branchen ausschließen oder zumindest auf Unternehmen begrenzen, die bestimmte Standards erfüllen. Viele Anleger wählen diese Option bei Themen wie Waffenproduktion, Glücksspiel, Tabak oder Nukleartechnik.
Eine weitere Gattung von Indexfonds sind Smart Beta ETFs. Diese bilden Indices nach, die sich nach bestimmten Kriterien zusammensetzen. Ein Index könnte zum Beispiel vorsehen, die Unternehmen mit dem höchsten Umsatz- und Gewinnwachstum zu listen und einmal im Quartal angepasst werden. Smart Beta ETFs können sich auf fundamentale und technische Kriterien beziehen (zum Beispiel KGV, Momentum etc.).
Doch die Möglichkeiten gehen noch weiter. Mit ETFs lassen sich professionelle Ansätze der Vermögensverwaltung passiv umsetzen. Ein Beispiel dafür sind Covered Call Writing ETFs. Diese bilden ein Portfolio mit einer Longposition am Aktienmarkt und einer Shortposition in einer Option ab. Durch die Shortposition in der Option wird eine zusätzliche Prämie vereinnahmt. Diese erhöht die Rendite des Portfolios bei fallenden, stagnierenden und moderat steigenden Kursen. Nur bei stark steigenden Kursen verzichten Anleger auf einen Teil der Rendite. Dieses Prinzip kommt zum Beispiel auch bei Discountzertifikaten zum Einsatz.
Zum ETF Universum gehören auch gehebelte ETFs und Short ETFs. Ein gehebelter ETF ermöglicht die überproportionale Partizipation an Bewegungen eines Indexes. Short ETFs eignen sich für Spekulationen auf fallende Kurse. Die Kombination aus Short und Hebel ETF kann sich auch zur Absicherung eines Portfolios eignen.
Generell gibt es riesiges Angebot unterschiedlicher Fondsgesellschaften. Bekannte ETF Anbieter sind zum Beispiel Vanguard, ishares, Xtrackers oder Lyxor. Aufgrund der Vielzahl der Angebote sollten Anleger stets einen ETF Kostenvergleich durchführen. Dieser Kostenvergleich bezieht sich nicht nur auf den Broker, sondern auch auf den ETF an sich. Vorteilhaft sind niedrige Verwaltungsgebühren. Diese werden anhand der Total Expense Ratio (TER) gemessen.
Ein ETF Portfolio ist sehr viel einfacher zu verwalten als ein Portfolio mit Einzelaktien. 3-10 ETFs reichen für ein breit diversifiziertes Portfolio aus. Wer diesen Diversifikationsgrad mit Einzelaktien realisieren möchte, muss 100+ Titel ins Portfolio kaufen. Entsprechend hoch fallen die Kosten bei notwendigen Umschichtungen aus.
Dazu ein Fallbeispiel. Ein Anleger möchte 100.000 EUR anlegen. In Variante I teilt er dieses Geld auf 100 verschiedene Aktien auf. Pro Order fällt dafür bei einem günstigen Broker einer Gebühr in Höhe von 6 EUR an. Beim Kauf von 100 Aktien beträgt die Summe der Gebühren somit 600 EUR.
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Zum Vergleich Variante II: Der Anleger kauft fünf verschiedene ETFs. Bei 6 EUR Ordergebühr belaufen sich die initialen Kosten auf 30 EUR. Die durchschnittliche jährliche Verwaltungsgebühr der ETFs beträgt 0,25 %. Pro Jahr fallen somit 250 EUR Kosten an.
Diese 250 EUR entfallen bei dem Aktienportfolio, da Aktien keine Finanzprodukte (sondern Anteile am Unternehmen) im engeren Sinne sind und keine Kosten verursachen. Auf den ersten Blick könnte sich die Investition in Einzelaktien nach einigen Jahren somit rechnen und günstiger ausfallen als die ETF Einmalanlage. Dies gilt aber nur, wenn am Portfolio nichts verändert wird.
Tauscht der Anleger in Variante I 30 Aktien pro Jahr gegen andere Titel aus, sind 60 Transaktionen (30 Käufe und 30 Verkäufe) erforderlich. Dies entspricht wiederum 360 EUR an jährlichen Transaktionsgebühren. Beim Tausch von zwei ETFs pro Jahr fallen dagegen lediglich 24 EUR an Gebühren an.
Vermögen aufbauen mit einem ETF Broker
ETFs unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die jährliche Verwaltungsgebühr und den Basiswert. Es gibt weitere Unterscheidungsmerkmale. Dazu zählen insbesondere der Ausschüttungsmodus und die Replikationsmethode.
ETFs können ihre Erträge an die Anleger ausschütten oder thesaurieren. Wer ausschüttende ETFs wählt, erhält regelmäßig Liquidität. In diesem Fall sollte der ETF Broker unbedingt auf Gebühren für Dividendenzahlungen verzichten. Wenn die Liquiditätszuflüsse nicht benötigt werden, sind thesaurierende ETFs meistens die bessere Wahl. Dies gilt nicht zuletzt im Hinblick auf steuerliche Aspekte.
ETFs können ihre Basis mit verschiedenen Methoden replizieren. Bei der direkten Replikation kauft ein ETF exakt die Aktien (oder Anleihen, Rohstoffe etc.), die sich im Basiswert befinden. Ein vollständig physisch replizierender DAX ETF hält somit die 30 DAX Titel mit ihrer jeweiligen Gewichtung im Portfolio. Bei Basiswerten mit relativ wenigen Konstituenten (= Mitgliedern) ist die physische Replikation deshalb häufig anzutreffen.
Anders verhält es sich bei Basiswerten mit sehr vielen Konstituenten wie zum Beispiel dem MSCI World. Hier sind mehr als 1400 Aktien enthalten. Dem ETF würden bei physischer Replikation relativ hohe Kosten für den initialen Kauf und die regelmäßigen Anpassungen entstehen. Gleichzeitig machen die kleineren Konstituenten in solchen Indices nur einen verschwindend geringen Teil des Gesamtindex aus. Deshalb kaufen viele ETFs bei solchen Basiswerten lediglich die großen Konstituenten. Diese Vorgehensweise wird auch als Sampling bezeichnet.
Die dritte Variante sind swapbasierte ETFs. Bei diesen befinden sich im ETF Portfolio irgendwelche Vermögensgegenstände – zum Beispiel ein beliebiger Aktienkorb, Anleihen oder Cash. Das Portfolio entwickelt sich somit sehr wahrscheinlich anders als die eigentlich abgebildete Basis. Die Differenz zwischen dem eigenen Portfolio und dem Basiswert wird durch ein Swapgeschäft mit dem anderen Finanzmarktteilnehmer ausgeglichen. Bei diesem Finanzmarktteilnehmer kann es sich zum Beispiel um Banken oder Versicherungen handeln.
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Ein Swapgeschäft ist grundsätzlich mit einem Kontrahentenrisiko verbunden. Wird der Swap Partner insolvent, kann es zu Verlusten kommen. Allerdings befinden sich dann die anderen Vermögenswerte im Portfolio. Bei den meisten Swapgeschäften werden in sehr kurzen Abständen Ausgleichszahlungen geleistet, sodass grundsätzlich kein großes Ausfallrisiko besteht. Dennoch präferieren viele Anleger ETFs ohne Swapkomponente.
Welchen ETF kaufen?
Vor dieser Frage stehen viele Anleger. Für die meisten privaten Portfolios eignet sich eine breite Streuung. Breit diversifizierte Portfolios investieren in Nordamerika, Europa und den Schwellenländern. Hier gilt der Grundsatz: Schwellenländer bieten höhere Ertragsperspektiven, sind aber auch mit größeren Risiken verbunden. Wer mit geringem Risiko in den Aktienmarkt investieren möchte, setzt vollständig auf Blue Chips, d. h. Großunternehmen aus Industrienationen. Möglich sind auch Investitionen in Small und MidCap ETFs (kleine und mittlere Unternehmen). Diese sind riskanter, können aber ebenfalls höhere Renditen bieten.
Der Diversifikationsgedanke gilt unabhängig davon, ob es sich um eine ETF Einmalanlage oder einen Sparplan handelt. Beide Varianten sind bei Sparern beliebt, die Renditen erzielen und ihr Vermögen gegen Inflation schützen möchten. Ein Hauptgrund für das große Interesse an ETFs ist das niedrige Zinsniveau in Kombination mit den gewachsenen Inflationssorgen. Aktien ETFs investieren in den Aktienmarkt und damit in Sachwerte.
Auch Rohstoffe sind Sachwerte. Rohstoff ETFs bilden ein Portfolio aus verschiedenen Rohstoffen ab. Wer gezielt in einen einzelnen Rohstoff (zum Beispiel Gold oder Öl) investieren möchte, benötigt Exchange Traded Commodities (ETCs). Der Grund: Aus Regulierungsgründen dürfen ETFs nicht nur in einen einzelnen Gegenstand investieren.
Hintergrundinformationen zu ETFs
ETFs sind für Privatanleger mittlerweile die Anlageklasse Nummer 1. Dennoch gibt es einige Details, die entweder unbekannt sind oder kontrovers diskutiert werden.
Dies beginnt bei der Entstehung von ETFs. Dazu ein Fallbeispiel zu einem DAX ETF. Dieser wird für jeden ETF als Wertpapier an der Börse gehandelt. Gibt es nun sehr viele Kaufaufträge für den DAX ETF, übersteigt die Nachfrage das Angebot. Dann sollte der DAX ETF im Kurs steigen. Steigt zugleich der eigentliche DAX Kurs nicht, gäbe es durch diese erhöhte Nachfrage einen Preisaufschlag im ETF.
Dazu kommt es in der Praxis nicht (bzw. nicht in nennenswertem Umfang). Der Grund: Das Angebot an ETF Anteilen ist nicht konstant. Die Fondsgesellschaften kooperieren mit sogenannten autorisierten Marktteilnehmern. Diese analysieren in Echtzeit Angebot und Nachfrage nach ETFs. Zeichnet sich bei einem bestimmten ETF eine höhere Nachfrage ab, können die autorisierten Marktteilnehmer neue ETF Anteile auf den Markt bringen. Im Gegenzug übereignen sie der Fondsgesellschaft entweder Liquidität oder einen Wertpapierkorb.
Auf demselben Weg kann sich die Zahl der umlaufenden ETF-Anteile auch wieder verringern. Die autorisierten Marktteilnehmer können Stücke vom Markt nehmen und dafür im Gegenzug Liquidität oder Wertpapierkörbe von der Fondsgesellschaft erhalten. Diese Prozesse werden auch als Creation Prozess und Redemption Prozess bezeichnet.
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ETFs werden häufig auch als Indexfonds bezeichnet. Umgangssprachlich stimmt dies. Tatsächlich besteht zwischen ETFs und Indexfonds ein wesentlicher Unterschied. Ein Indexfonds bildet einen Index ab. Er wird jedoch nicht an der Börse gehandelt. Indexfonds werden häufig außerbörslich und ausschließlich zwischen institutionellen Marktteilnehmern gehandelt. Das „Exchange Traded“ in Exchange Traded Funds steht für „börsengehandelt“. Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Indexfonds und einem ETF.
Die Popularität von ETFs resultiert nicht zuletzt aus dem niedrigen Zinsniveau. Anleger versprechen sich bessere Renditen. Lässt sich mit ETFs tatsächlich ein Vermögen aufbauen? So versprechen es jedenfalls zahlreiche Ratgeber und eBooks im Internet.
Dazu ein Fallbeispiel. Ein Anleger startet mit null Euro Vermögen. Er legt pro Monat 100 EUR in einem ETF an. Diesen Sparplan bedient er zehn Jahre. Die jährliche Rendite des ETFs beträgt 8,0 %. Wo steht der Anleger nach zehn Jahren?
Die Antwort: Bei Einzahlungen in Höhe von insgesamt 12.000 EUR (120 × 100 EUR) beläuft sich das Endguthaben auf 18.137,18 EUR. Damit wurden Erträge in Höhe von 6137,18 EUR erwirtschaftet. Zum Vergleich: Bei einer Anlage in Tagesgeld zu einem Zinssatz von 0,01 % beläuft sich das Guthaben nach zehn Jahren auf 12.006,05 EUR.
ETFs können damit ein geeignetes Mittel gegen die Niedrigzinsphase sein. Anleger sollten bedenken, dass ohne Verzinsung die Kaufkraft des Vermögens sukzessive sinkt. Bei einer jährlichen Inflationsrate in Höhe von 2,5 % ergibt sich bereits nach zehn Jahren ein Kaufkraftverlust von rund 22 %. Sollte die Inflation auf 5 % pro Jahr steigen, müssten Anleger nach zehn Jahren mit einem Kaufkraftverlust von knapp 39 % leben.
ETFs können somit eine Alternative zum Tagesgeld- oder Festgeldkonto sein. Dies gilt insbesondere, wenn das angelegte Geld für einen längeren Zeitraum (am besten mindestens drei, besser aber 5-7 Jahre) nicht benötigt wird. Wer in zwei Jahren einen Immobilienkredit zurückzahlen oder den Eigenkapitalanteil für eine Immobilie stellen muss, setzt besser auf andere Anlagegegenstände. Auch wenn ETFs langfristig attraktive Renditen versprechen, kann es zwischenzeitlich zu Kursrücksetzern kommen.
Ein Tipp: Aktuell werben viele sogenannte Robo Advisor mit ETF Portfolios. Das Prinzip: Aufgrund eines volldigitalen Beratungsprozesses sollen diese Portfolios individuell auf Anleger zugeschnitten sein. Tatsächlich handelt es sich im seltensten Fall um individuelle Anlagelösungen. Vielmehr werden Anleger anhand einiger Angaben einem möglicherweise geeigneten Portfolio zugeordnet. Robo Advisor bieten Vorzüge wie zum Beispiel die jährliche Anpassung des Portfolios. Die Gebühren sind jedoch zum Teil beträchtlich. Unter Berücksichtigung der Gebühr für die Robo Advisors sind ETF Anlagen in der Regel nicht wesentlich kostengünstiger als Anlagen in klassischen Investmentfonds.
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