Margin Trading gilt den einen als Teufelszeug, den anderen als Schlüssel zum Erfolg. Wie die Hebelwirkung im Handel auf Margin funktioniert, warum es praktisch nie einen Margin Call gibt und für welche Zwecke Hebel Trading sich (nicht) eignet, erläutert dieser Beitrag.
Was ist Margin Trading?
Was ist Margin Trading? Margin bedeutet übersetzt in etwa „Spielraum“. Gemeint ist im aktiven Trading der Handel auf Basis einer Sicherheitsleistung. Trader unterlegen nicht den gesamten Marktwert ihrer Position mit Eigenkapital, sondern lediglich einen Bruchteil davon. Den Rest finanziert der Broker. Daraus ergibt sich eine Hebelwirkung.
Für die Hebelwirkung gilt: Je geringer der Eigenkapitalanteil, desto größer der Trading Hebel. Dies ist im Übrigen keine Besonderheit des Tradings, sondern geht beim Investieren mit Hebel immer. Auch ein Industrieunternehmen nutzt einen Finanzhebel, wenn es Teile von Investitionen auf Kredit finanziert (was wirtschaftlicher Alltag ist).
Initial Margin: Der anfängliche Einschuss
Sehr wichtig für das Verständnis von Margin Trading ist die Initial Margin. Was bedeutet initial? Die Initial Margin ist die Margin, die ein Broker für die Eröffnung einer Position verlangt. Dieser Betrag muss sich somit mindestens auf dem Konto befinden, um eine Position zu eröffnen.
Dazu ein Fallbeispiel. Der DAX notiert bei 15.000 Punkten. Ein CFD Broker bietet einen Kontrakt mit einem Kontraktwerte von 1,0 EUR pro 1,0 Indexpunkte an. Der Kontraktwert beläuft sich somit auf 15.000 EUR pro 1,0 Kontrakte.
Die Initial Margin beläuft sich auf 5 % von 15.000 EUR – dieses Volumen wird mit 1,0 Kontrakten im Markt bewegt – entsprechen 750 EUR. Auf diesen Betrag beläuft sich die Initial Margin.
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Wie hoch die Initial Margin für einen bestimmten Kontrakt ist, lässt sich leicht in den Preisverzeichnissen der Broker oder im (erweiterten) Orderticket in Erfahrung bringen. Die Abbildung unten zeigt die Informationen zu einem DAX Kontrakt eines CFD Brokers. Rot eingerahmt ist unter anderem die Anfangsmargin, wie die Initial Margin auch genannt wird. Neben der Initial Margin gibt es auch die Maintenance Margin.
Quelle: Plus500
Maintenance Margin: Darunter darf der Wert nicht fallen
Die Maintenance Margin gibt an, welche Sicherheitsleistung der Broker mindestens einfordert, um eine bereits geöffnete Position aufrechtzuerhalten. Wird dieser Wert unterschritten, kann der Broker die Position schließen.
Dazu erneut ein Blick auf das obige Fallbeispiel. Der Broker verlangt eine Initial Margin von 756,27 EUR. So viel freies Guthaben muss sich auf dem CFD Konto befinden, damit die Position eröffnet werden kann.
Es würde wenig Sinn machen, die Initial Margin zugleich als Maintenance Margin zu definieren. Schließlich würde dann bereits eine geringe Kursbewegungen in die falsche Richtung zum Unterschreiten der Mindestanforderung und zur Glattstellung der Position führen. Dies würde jedenfalls gelten, sollte ein Trader keine weiteren Geldmittel auf dem Konto vorhanden.
Deswegen wird die Maintenance Margin meistens als Prozentsatz der Initial Margin angegeben. In diesem Beispiel sind es (von Rundungsdifferenzen abgesehen) 50 %. Gehen also 50 % der Initial Margin durch Verluste verloren, wird die Maintenance Margin Schwelle berührt.
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Was bedeutet dies konkret? Befinden sich weitere Geldmittel auf dem Konto, wird der Broker diese blocken, um die Maintenance Margin aufrechtzuerhalten. Auf dem Konto folgt dann eine Umbuchung vom Posten „freie Margin“ zugunsten „hinterlegter Margin“.
Befindet sich kein weiteres Kapital auf dem Konto, wird der Broker die Position entweder glattstellen oder zumindest davor warnen. Häufig kommt es beim Unterschreiten der Maintenance Margin um 50 % zu einer automatischen Glattstellung der Position (Close Out Level).
In der Praxis halten viele Trader eine ganze Reihe von Positionen auf einem CFD Konto. Hier gilt dasselbe Prinzip. Für jede Position gibt es eine Maintenance Margin. Wird die kumulierte Maintenance Margin durch Verluste unterschritten, wird der Broker einzelne Positionen glattstellen. Dabei wird üblicherweise nach einem festgelegten Verfahren vorgegangen. Sie können Broker zum Beispiel die volumenmäßig größte Position oder die Position mit den größten Verlusten glattstellen.
Im Futures Handel kann sich dies etwas anders gestalten, weil die Margin durch Terminbörsen häufig portfolio- und risikobasiert ermittelt wird.
Was passiert bei einem Margin Call wirklich?
Durch diverse Hollywoodstreifen wurde er berühmt-berüchtigt: Der Margin Call. Bei einem Margin Call fordert ein Broker seinen Kunden auf, zusätzliches Geld nachzuschießen. Der Grund dafür sind aufgetretene Verluste und damit eine Unterdeckung des Kontos bzw. der Sicherheitsanforderungen.
Während Hollywoodstreifen aus den 1980er Jahren einen Margin Call durchaus noch als spektakulären Telefonanruf schildern können, ist die Sachlage in der Praxis weitaus weniger filmreif. In aller Regel erhalten Trader bei CFD Brokern gar keinen Margin Call. Stattdessen wird die Position durch den Broker glattgestellt, nachdem die Maintenance Margin unterschritten und gegebenenfalls ein zusätzliches Close Out Level erreicht wird. Die Margin Call Bedeutung ist für die meisten Trader also gering.
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Nur wenn sich Maintenance Margin und Close Out Level unterscheiden (was keinesfalls der Fall sein muss), bleibt zwischen dem Erreichen einer kritischen Eigenkapitalmarke und der Schließung der Position überhaupt noch Zeit, um Trader über zusätzlich benötigtes Kapital zu informieren. Dieses muss allerdings auch rechtzeitig eingezahlt werden.
Quelle: YouTube.com
Die Marginanforderungen können sich ändern
Die Marginanforderungen sind nicht in Stein gemeißelt und können sich ändern – auch bei laufenden Positionen. Damit ist insbesondere zu rechnen, wenn die Volatilität an den Märkten deutlich ansteigt. Terminbörsen und Broker erhöhen dann die Sicherheitsanforderungen.
Dies kann im schlimmsten Fall zur zwangsweisen Liquidation einer offenen Position führen, auch wenn diese sich gar nicht gegen den Trader bewegt hat.
Dazu erneut ein Blick auf das Fallbeispiel oben. Eröffnet ein Trader bei 2,5 % Maintenance Margin und 5 % Initial Margin eine Position im DAX, sind zunächst 750 EUR für die Eröffnung und 375 EUR für die Aufrechthaltung der Position erforderlich.
Der Markt notiert am Ende einer sehr volatilen Handelswoche unverändert bei 15.000 Punkten. Der Broker entschließt sich aufgrund der gestiegenen Volatilität jedoch, die Marginanforderungen über das Wochenende zu verschärfen. Deshalb wird die Maintenance Margin verdoppelt - auf 750 EUR und damit exakt den Wert des Eigenkapitalanteils an der Position. Die Position steht somit vor der Schließung, obwohl sich abgesehen von der Volatilität nichts verändert hat.
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Wer legt die Margin fest?
Es gibt keinen Anspruch darauf, einen bestimmten Marginsatz in Anspruch zu nehmen. CFD Broker sichern sich in ihren Geschäftsbedingungen das Recht zu, die Marginanforderungen jederzeit beliebig zu erhöhen. Mindesteinsätze von 100 % des Positionswertes (und theoretisch sogar höher) sind möglich. In der Praxis kommt es jedoch nur unter extremen Marktbedingungen sowie im Umfeld außergewöhnlicher Ereignisse dazu.
Im Handel mit Futures legen indirekt die Terminbörsen die Höhe von Initial Margin und Maintenance Margin fest. Börsenteilnehmer sind Broker, die Konten bei der Terminbörse führen. Diese Broker sind zur Hinterlegung einer Margin verpflichtet. Die Höhe der durch eine Terminbörse festgelegten Margin beeinflusst damit prinzipiell auch die Marginanforderungen der Futures Broker. Allerdings müssen Broker nicht die vollen Marginsätze an ihre Kunden weiterreichen. Die Häuser können gegenläufige Positionen ihrer Kunden intern verrechnen und müssen Sicherheitsleistungen nur für Nettopositionen erbringen. Dies ermöglichen auch die risiko- und portfoliobasierten Margin Modelle von Terminbörsen wie der Eurex.
Quelle: IG.com
Die Marginsätze für CFDs werden nicht nur durch die Broker selbst, sondern auch durch die Regulierung bestimmt. Dies gilt insbesondere für CFD Konten von Privatkunden. Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA (European Securities And Markets Authority) hat zum 1. August 2018 die Hebelwirkung begrenzt. Die Regelungen gelten für alle Broker mit Sitz in der EU. Nach Ansicht der Behörde werden Privatanleger so vor allzu großen Verlusten geschützt.
Margin Trading ist nach der Entscheidung der ESMA weiterhin möglich, aber auf kleinere Hebel begrenzt. Die Hebel dürften jedoch für die meisten Vorhaben weiterhin ausreichen. Diese Hebel sind laut ESMA zugelassen:
- 1:30 für FX Hauptwährungspaare (3,33 % Margin)
- 1:20 für wichtige Index CFDs, FX Minors und Gold (5 % Margin)
- 1:10 für Rohstoffe (außer Gold), 10 % Margin
- 1:5 für CFDs auf einzelne Aktien und weitere Basiswerte, 20 % Margin
- 1:2 für CFDs auf Kryptowährungen wie Bitcoin (50 % Margin)
So funktioniert die Hebelwirkung
Wer mit einem Hebel Aktien und andere Wertpapiere handelt, verspricht sich davon höhere Gewinne im Vergleich zu einem klassischen Investment. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Aktien Hebel mit einem Effektenkredit realisiert oder mit einem CFD Hebel oder ob eine andere Lösung (Futures, Zertifikate) genutzt wird.
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Im Grundsatz funktioniert die Hebelwirkung immer gleich: Anleger partizipieren überproportional an Kursbewegungen des gehebelten Basiswertes. Zur Hebel Trading Erklärung ein Fallbeispiel.
Die XYZ Aktie notiert bei 100 EUR. Ein Anleger mit 10.000 EUR Kapital könnte damit 100 Aktien kaufen. Steigt die Aktie um 10 % auf 110 EUR, realisiert der Anleger einen Gewinn: 100*10 EUR = 1000 EUR. Der Kontostand erhöht sich somit um 10 %, was dem Kursgewinn in der Aktie entspricht.
Der Anleger könnte jedoch auch eine Hebelwirkung nutzen. Die CFD Margin für die XYZ Aktie beträgt lediglich 20 %. Setzt der Anleger 19.000 EUR ein, kann er Aktien im Wert von 50.000 EUR kaufen. Bei einem Kurswert von 100 EUR entspricht dies 500 Aktien.
Steigt der Kurs der XYZ Aktie nun wiederum um 10 % auf 110 EUR, ergibt sich daraus ein sehr viel größerer Gewinn: 500*10 EUR = 5000 EUR. Das Konto gewinnt somit 50 % an Wert und damit fünfmal so stark wie bei einem Investment in die Aktie ohne Hebel.
Dies überrascht nicht: Die Hebelwirkung (in diesem Fall 5) entspricht dem Kehrwert der prozentualen CFD Margin (in diesem Fall 20 % bzw. 0,20).
Die Abbildung unten zeigt das Orderticket eines Brokers, in dem die Hebelwirkung ausgewählt wird. In diesem Fall wird ein CFD auf Bitcoin gehandelt. Hier begrenzen die Vorgaben der ESMA die Hebelwirkung auf den Faktor 2.
Quelle: nextmarkets.com
Die Hebelwirkung bewirkt bei günstigen Kursentwicklungen überproportionale Gewinne. Ebenso müssen Anleger jedoch mit überproportionalen Verlusten rechnen. Verliert die XYZ Aktie im obigen Beispiel um 10 % an Wert (Neuer Kurs: 90 EUR), verliert der Anleger ohne Hebel 100*10 EUR =1000 EUR bzw. 10 % des Kontos. Bei fünffachem Hebel beläuft sich der Verlust auf 500 × 10 Euro = 5000 EUR bzw. 50 % des Kontos.
Der Hebel ist bei Kursveränderungen nicht konstant
Die Hebelwirkung ergibt sich aus dem Eigenkapitalanteil einer Position. Je geringer dieser ist, desto kleiner fällt der Hebel aus.
Die Hebelwirkung auf einem Margin Konto ist zudem nicht konstant. Bei den meisten in der Literatur aufzufindenden Beispielen zum Investieren mit Hebel beziehen sich Rechnungen auf eine einmalige Kursbewegung (wie auch im obigen Beispiel der Fall).
Läuft der Kurs in die „richtige“ Richtung, steigt der Eigenkapitalanteil der Position. Dies führt zu einer im Zeitverlauf verringern Hebelwirkung.
Dazu ein Fallbeispiel. Die XYZ Aktie kostet 10 EUR. Ein Trader hinterlegt eine Initial Margin von 20 % (sein gesamtes Kapital) und kauft damit 1,0 Aktien. Durch die Margin von 20 % beträgt der anfängliche Hebel 5. Nun vollzieht sich der erste Kursanstieg von 10 EUR auf 20 EUR. Die Aktie gewinnt 100 %, der Trader jedoch 500 % (10 EUR Gewinn bei 2 EUR Einsatz).
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Mit dem Kursanstieg hat sich etwas substantielles verändert: Der Eigenkapitalanteil der Position ist deutlich gewachsen. Der Anteil beträgt nun 12 EUR bei einem Gesamtposition 20 EUR und damit 60 %.
Die XYZ Aktie verdoppelt sich abermals und steigt auf 40 EUR. Das Eigenkapital des Traders wächst durch diesen Kursanstieg um weitere 20 EUR auf 32 EUR. Bezogen auf den Eigenkapitalanteil der Position beim Kurswert von 20 EUR beträgt der Gewinn das ca. 1,67-fache. Der Trader hat also rund 167 % gewonnen, während der Kurs um 100 % gestiegen ist. Dies ist ein deutlich geringerer Hebel als beim Kursanstieg von 10 EUR auf 20 EUR. Diese Verringerung der Hebelwirkung ist allein auf den größeren Eigenkapitalanteil zurückzuführen.
Hebelwirkung bei CFDs, Futures, Zertifikaten, Optionen: Gibt es Unterschiede?
Es gibt eine Vielzahl von Hebelprodukten am Markt. Neben CFDs gehören dazu auch Futures, Zertifikate und Optionen. Gibt es produktspezifische Unterschiede beim Hebel Trading?
CFDs und Futures funktionieren ähnlich, wenngleich erstere außerbörslich und letztere an Terminbörsen gehandelt werden. In beiden Fällen gibt es gemeinsame Spezifika wie zum Beispiel die Möglichkeit veränderter Marginanforderungen durch Broker bzw. Börse.
CFD Broker belasten typischerweise Finanzierungskosten. Bei Futures werden diese zum Teil durch den Abbau des Terminpreisaufschlags finanziert.
Bei Knock-out Zertifikaten ist eine Anpassung der „Marginanforderungen“ (es gibt hier keine, sondern lediglich einen inneren Wert und einen Kurswert) bzw. der KO Schwelle durch den Emittenten grundsätzlich nicht möglich. Hier kommt es im Zweifel nicht zur Glattstellung von Positionen, sondern zum Verfall des Papiers.
Optionen wiederum sind eine eigene Produktgattung und funktionieren anders. Der Preis einer Option richtet sich nicht nach dem Kurs des Basiswertes (was für Futures, Zertifikate und CFDs gleichermaßen gilt), sondern auch nach Restlaufzeit und Volatilität.
Quelle: eurex.com
Welche Vorteile bietet Margin Trading?
Margin Trading ermöglicht es Anlegern, mit einem Hebel Aktien und andere Produkte zu handeln. Ein Aktienhebel kann zu Spekulationszwecken eingesetzt werden. Wer den Markt richtig einschätzt, kann überproportional viel verdienen. Durch den Hebel ist auch eine Absicherung bestehender Aktienpositionen möglich.
Risiken beim Margin Trading
Das größte Risiko beim Margin Trading besteht in überproportionalen Verlusten. Insbesondere Einsteiger, die sich erstmals im aktiven Trading versuchen und mit zu großen Hebeln operieren, verlieren häufig viel Geld.
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Problematisch ist in diesem Zusammenhang die für Einsteiger typische Selbstüberschätzung in Kombination mit der Kraft der Hebelwirkung. Viele Einsteiger sehen lediglich die potenziellen Gewinne und gehen davon aus, erfolgreich zu sein. Tritt der Erfolg nicht ein, entwickelt sich nach größeren Verlusten rasch eine herbe mentale Belastung. Diese wiederum führt dann im schlimmsten Fall dazu, dass noch größere Risiken in Form noch größerer Hebel eingegangen werden.
Finanzierungskosten beachten
Wer über ein Margin Konto bei einem CFD Broker handelt, zahlt Finanzierungskosten. Die Finanzierungskosten werden je nach Broker entweder täglich oder an bestimmten Wochentagen abgebucht. Typischerweise schlagen die Broker auf die Marktzinssätze einen erheblichen Aufschlag auf. Vor allem bei längerfristigen Positionen können die Finanzierungskosten die Ergebnisse signifikant beeinflussen.
Quelle: XTB.com
Finanzierungskosten fallen im Übrigen auch an, wenn Trader bei einem Wertpapierbroker einen Effektenkredit aufnehmen und ihr Depot damit hebeln. Auch für die Inanspruchnahme des Kredits belastet der Broker Zinsen - und zwar typischerweise über dem Geldmarktniveau.
Im Handel mit Futures fallen Finanzierungskosten implizit an. Der Terminpreis eines Marktes notiert (meistens) über dem Kassapreis. Die Differenz ergibt sich aus dem Marktzins. Schließlich könnte der Käufer eines Terminkontrakts bis zu dessen Fälligkeit Liquidität zum Marktzins anlegen und dadurch zusätzliche Erträge im Vergleich zu einem sofortigen Kauf am Kassamarkt erzielen. Diese zusätzlichen Zinserträge werden im Terminkurs eingepreist.
Gleichwohl verlangen viele CFD Broker bei Futures-basierten CFDs Finanzierungskosten.
Risikomanagement und Margin Trading
Wer mit einem Hebel Aktien oder andere Märkte handelt, darf auf Risiko- und Money Management nicht verzichten. Dies beginnt bei der Ordererteilung. Keine Order sollte ohne Limit erteilt werden. Schließlich wird auch der Schaden einer unerwünschten Kursabweichung im Zweifel gehebelt. Zudem sollte keine Order oder Stop Loss erteilt werden. Bereits im Vorfeld jedes Trades muss feststehen, wie hoch der maximale Verlust ausfallen darf. Dieser maximale Verlust muss durch die entsprechende Platzierung der Stop Loss Order eingehalten werden.
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Nachschusspflichten ausschließen
Im Handel mit Futures können die Verluste grundsätzlich das Kontoguthaben übersteigen.
Bei CFDs ist dies für Privatkunden nicht mehr möglich. Grund dafür ist ein Erlass der ESMA. Diese schließt Negativsalden auf Margin Konten von Privatkunden aus. Wer jedoch ein professionelles Konto eröffnet, kann im CFD Handel weiterhin ins Minus rutschen. Professionelle Konten erfordern allerdings weiterreichende Erfahrungen und weitere Voraussetzungen und können nur auf ausdrücklichen Antrag eröffnet werden. Über die Konten können Anleger mit einer größeren Hebelwirkung handeln.
Bei Zertifikaten ist das Risiko auf den Einsatz begrenzt. Ein KO Zertifikat kann keinen Kurs unter null annehmen.
Grundsätzlich schützen Sicherheitsmechanismen auf Brokerebene Anleger vor Verlusten über den Einsatz hinaus. Die ESMA hat diesen Schutz im CFD Handel um ein regulatorisches Verbot von Negativsalden ergänzt.
Dass CFD Konten ins Minus geraten können, wurde vor einigen Jahren deutlich. Damals löste die Schweizerische Nationalbank (SNB) über Nacht die Wechselkursbindung des Schweizer Franken auf. Es kam zu drastischen Kursverwerfungen und zum Teil großen Verlusten am FX Markt. Dadurch gerieten einzelne Broker, aber auch manche Privatanleger in Schieflage.
Quelle: wiwo.de