Der DAX40 hat am 20. September 2021 den früheren Leitindex DAX30 abgelöst. Nun sind 40 statt zuvor 30 Unternehmen im Index enthalten. Sonst ändert sich nicht viel: Privatanleger können immer noch über verschiedene Wege in das deutsche Börsenbarometer investieren. Wir zeigen, wie es geht.
Aus DAX30 wurde DAX40
Die Deutsche Börse berechnet den Leitindex für den deutschen Aktienmarkt seit dem 1. Juli 1988. Damals startete der Index bei 1000 Punkten. An der Zusammensetzung gab es mehrfach Änderungen. Dies liegt an den Aufnahmekriterien. Der DAX bildet die Wertentwicklung der größten im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Unternehmen ab. Die Unternehmen müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllen.
Dass seit September 2021 40 statt zuvor 30 Titel im Index vertreten sind, hat verschiedene Gründe. Ein Grund ist darin zu sehen, dass verschiedene Unternehmen aus dem MidCap Bereich an Bedeutung gewonnen haben und nun in der „1. Liga“ spielen sollen.
Auch der „Fall Wirecard“ hat zu der Entscheidung beigetragen. Die Aktie des Zahlungsdienstleisters war September 2018 für die Commerzbank aufgerückt. In der Folge kam es jedoch durch Betrug und damit verbundene Insolvenz zum Totalverlust für die Aktionäre.
Im Nachgang wurde das Regelwerk dahingehend verändert, dass insolvente Unternehmen schneller aus dem DAX entfernt werden konnten. Im Zuge dessen trafen die Deutsche Börse sowie verschiedene Marktteilnehmer schließlich die Entscheidung, weitere Änderungen am Regelwerk vorzunehmen.
Die Abbildung unten zeigt einen Monatschart des DAX. Die Umstellung von DAX30 auf DAX40 hat sich auf den Kurs nicht ausgewirkt. Dies liegt an der Berechnung, einen Übergang ohne Brüche gewährleistet.
Quelle: Tradesignalonline.com
In den DAX40 investieren: So geht es
Anleger können über verschiedene Wege in den DAX 40 investieren. Der Leitindex gehört zu den bekanntesten Anlagegegenständen im deutschsprachigen Raum. Deshalb können Anleger den Kurs des DAX40 live via Internet verfolgen und aktuelle DAX40 Kurse aus verschiedensten Quellen beziehen. So gibt es Charts des DAX40 bei Tradingview und Onvista ebenso wie bei anderen Informationsquellen.
Direkt in Aktien investieren
Eine Möglichkeit zur Investition in den DAX40 ist der Kauf der im Index enthaltenen Aktien mit dem jeweiligen Gewicht. Die Deutsche Börse veröffentlicht regelmäßig die Zusammensetzung des DAX 40 Index. Anleger können die 40 enthaltenen Titel somit mit dem entsprechenden Gewicht in ihr eigenes Depot legen und bei angekündigten Änderungen der Zusammensetzung entsprechend reagieren. Dies ist allerdings eine recht umständliche und kostenintensive Methode für Investitionen in den DAX 40. Es geht deutlich einfacher.
Jetzt ein Konto beim Testsieger - Admiral Markets - eröffnen
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs)
Sehr verbreitet sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs). ETFs auf den DAX Index gibt es von zahlreichen Fondsgesellschaften. Es gibt DAX40 ETFs mit synthetischer und physischer Replikation sowie ausschüttende und thesaurierende Produkte. Anleger können somit aus einem großen Produktspektrum wählen.
Die ETFs bilden die Wertentwicklung des DAX40 nahezu 1:1 nach und sind mit jährlichen laufenden Kosten von zum Teil unter 0,1 % sehr günstig. Die Abbildung unten zeigt einen Ausschnitt aus dem Factsheet zum ersten DAX ETF, dem ETF001. Dieser wird heute durch die Fondsgesellschaft Lyxor verwaltet.
Quelle: Lyxoretf.de
Zertifikate
Verschiedene Emittenten geben laufend Zertifikate auf den DAX heraus. Dabei kann es sich zum einen um simple Partizipationszertifikate handeln. Diese sind gegenüber ETFs allerdings mit einem zusätzlichen Emittentenrisiko verbunden und bieten im Gegenzug kaum Vorteile.
Zertifikate kommen deshalb eher für strukturierte Investments in Betracht. So können Anleger etwa Bonus- oder Discountzertifikate auf den DAX erwerben und bei entsprechender Markterwartung von dem jeweiligen Mechanismus profitieren.
Jetzt ein Konto beim Testsieger - Admiral Markets - eröffnen
Optionen und Futures
Während ETFs und Zertifikate für alle Privatanleger leicht zugänglich sind, fallen die Anforderungen bei Optionen und Futures etwas höher aus. Optionen und Futures auf den DAX40 werden an Terminbörsen wie der Eurex gehandelt.
Im letzten Jahr hat die Eurex sich ein Stück weit mehr den Belangen von Privatanlegern angenommen. So gibt es neben einem Mini DAX Future mit einem Kontraktwert von 5 EUR pro Punkt mittlerweile auch einen Micro DAX Future mit einem Kontraktwert von 1 EUR pro Punkt. Der Micro DAX Future weist einen Kontraktwert von 15.000 EUR auf, wenn der DAX40 bei 15.000 Punkten notiert. Bei einer Initial Margin von 5 % ist dieser Kontrakt ab 750 EUR Einlage zugänglich. Die Abbildung unten zeigt verschiedene Eurex Produkte auf DAX Indices und die zugehörigen Kontraktwerte.
Quelle: Eurex.com
Hebelprodukte
Auch Hebelprodukte sind eine Möglichkeit für Investitionen in den DAX Index 40. Insbesondere Hebelzertifikate und Optionsscheine machen Trading im DAX40 auch für Privatanleger möglich. Hebelzertifikate bilden ein zum Teil fremdfinanziertes und dadurch gehebeltes Investment ab.
Der Vorteil besteht in der recht einfachen Struktur der Produkte. Es gibt allerdings eine KO Schwelle, bei deren Erreichen ein Totalverlust eintritt. Eine solche KO Schwelle gibt es bei Optionsscheinen nicht. Diese Produkte sind jedoch in der Preisbildung deutlich komplizierter.
Jetzt ein Konto beim Testsieger - Admiral Markets - eröffnen
CFDs
Praktisch alle CFD Broker in Europa bieten CFDs auf den DAX40 an. Trader und Anleger können mit CFDs auf steigende und fallende Kurse spekulieren und eine Hebelwirkung nutzen. Der Einstieg ist auch mit sehr kleinen Konten möglich, weil CFD Broker anders als etwa Terminbörsen auch den Handel von Kontraktbruchstücken ermöglichen.
Die Abbildung unten zeigt das Orderticket eines CFD Brokers. Um 0,10 Kontrakte im DAX40 Index zu handeln, ist lediglich eine Initial Margin von 78,71 EUR erforderlich. Der CFD basiert auf einem Terminkontrakt.
Quelle: Plus500.com
Während im Handel mit ETFs, Terminkontrakten und Hebelprodukten Ordergebühren anfallen, bestehen die Kosten im CFD Handel in den Spreads und Finanzierungskosten. Bei günstigen CFD Brokern liegt der Spread im DAX40 bei 1,0 Punkten oder darunter. Die Kosten im CFD Handel sind deshalb besonders niedrig werden allenfalls von den Kosten im Handel mit Terminkontrakten unterboten. Bei Terminkontrakten besteht allerdings ein Nachschussrisiko, das bei CFDs zumindest für Privatkunden ausgeschlossen ist.
DAX40 als Teil eines Gesamtportfolios
Der DAX40 eignet sich für kurzfristige Spekulation und Daytrading ebenso wie für langfristige Investments inklusive der privaten Altersvorsorge. Insbesondere bei langfristigen Investments sollten Anleger allerdings nicht ausschließlich auf den DAX 40 setzen. Dieser diversifiziert die 1. Liga der deutschen Großunternehmen ein Stück weit, ist global betrachtet aber ein Klumpenrisiko. Ein breit aufgestelltes Portfolio besteht nicht nur aus deutschen Aktien, sondern auch aus europäischen, nordamerikanischen, ostasiatischen und weiteren Titeln.
Jetzt ein Konto beim Testsieger - Admiral Markets - eröffnen
Fazit
Seit September 2020 heißt der DAX30 DAX40. Nun sind 40 statt zuvor 30 Aktien im Index vertreten. Geändert hat sich für Trader und Anleger wenig. Der DAX lässt sich nach wie vor durch zahlreiche Produkte einfach und kostengünstig abbilden. CFDs bieten den Vorteil niedriger Kosten, geringer Kapitalanforderungen und dem Ausschluss von Nachschusspflichten.