Das Volumen wird durch viele Trader als Indikator vernachlässigt. Dabei liefern die Handelsumsätze wertvolle Hinweise auf die Verfassung des Marktes.
Handelsvolumen als Trading Indikator?
Börsen übermitteln nicht nur Kurse, sondern auch Daten zum Umsatz. Die Begriffe Umsatz und Volumen werden häufig synonym verwendet. Der in einer bestimmten Aktie an einer Börse getätigte Handelsumsatz bezieht sich grundsätzlich auf die Stückzahl, ergibt kombiniert mit dem gehandelten Kursniveau jedoch das Aktien Volumen des jeweiligen Tages. In Chartprogrammen wird das Handelsvolumen typischerweise unterhalb des Charts dargestellt.
Als Datenbasis sollten Trader das Volumen der wichtigsten Referenzbörse heranziehen. Wer zum Beispiel CFDs handelt, sieht möglicherweise Daten zum Volumen auf der Plattform des Brokers. Diese sind jedoch nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt und daher bedingt aussagekräftig. Im Zweifel gilt es herauszufinden, welches Aktienvolumen der CFD Broker verwendet.
Das Handelsvolumen sollte den Trend bestätigen
Das Handelsvolumen liefert Hinweise auf die Verfassung des Marktes. Für beide gilt: Das Volumen sollte den Trend bestätigen. Das bedeutet, dass in einem Aufwärtstrend das Volumen ansteigen sollte.
Das Volumen kann hier als Frühindikator für ein möglichen Trendwechsel betrachtet werden. Interessant sind aus Sicht der Trading Analyse vor allem Divergenzen zwischen Aktien Volumen und Kurs. Markiert der Markt in einem Aufwärtstrend ein neues Hoch, das jedoch mit einem sehr geringen Volumen einher geht, ist dies ein Warnsignal.
Technische Analysten untersuchen das Volumen innerhalb bestehender Trends. In einem „Aufwärtstrend aus dem Lehrbuch“ werden die Umsätze bei Bewegungen in Trendrichtung ansteigen und bei Korrekturen gegen den Trend zurückgehen. Analog verhält es sich in einem Abwärtstrend.
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Das Volumen als Bestätigung für Ausbrüche
Das Volumen sollte auch Ausbrüche bestätigen. Ein klassisches Beispiel ist der Ausbruch des Marktes über einen Widerstand. Überschreitet der Markt den signifikanten Widerstand, sollte das Volumen spürbar anziehen. Ist dies nicht der Fall, steigt die Gefahr für eine „Bullenfalle“: Ein kurzzeitiges Überschreiten des Widerstands mit nachfolgendem Kursrückgang.
Trader können das Volumen somit als zusätzlichen Filter bei Ausbruchstrategien nutzen. Dadurch lässt sich im besten Fall die Trefferquote erhöhen, weil Fehlausbrüche nicht gehandelt werden. Der systematische Einsatz der Umsätze zur Optimierung von Entry und Exit wird auch als Volumen Trading bezeichnet.
Das Volumen und die Schulter-Kopf-Schulter-Formation
Auch in Verbindung mit Kursformationen kommt das Volumen bei der Marktanalyse zum Einsatz. Zu den bekanntesten Kursformationen gehört die Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Diese stellt letztlich eine Kombination aus dem Bruch von Trendlinie und Widerstand dar.
Bildet der Markt den Kopf der Formation aus, erreicht er ein neues Hoch. Dies geht mitunter bereits mit einem geringeren Handelsvolumen einher. Aus Sicht der technischen Analyse ist dies ein Alarmsignal. Das verringerte Volumen ist ein Hinweis darauf, dass die Dynamik im Markt bereits nachlässt.
Bestätigt wird dies im Fall der Formation durch die Ausbildung der rechten Schulter. Hier gelingt es nicht mehr, ein neues Hoch zu markieren. Bei einem lehrbuchartigen Ablauf sinkt das Handelsvolumen bei einer Schulter-Kopf -Schulter-Formation bei jedem der drei Gipfel. Gleichzeitig steigt es bei den Kursrückgängen.
Insbesondere steigt das Volumen, wenn der Markt seine Trendlinie bricht und nach der Ausbildung des Kopfes auf das Niveau der Nackenlinie fällt. Nachdem die rechte Schulter bei sinkendem Volumen ausgebildet wird, fällt der Markt unter das Niveau der Nackenlinie. Hier sollten die Umsätze wieder ansteigen. Die Rückkehr in Richtung Nackenlinie sollte von sinkenden Umsätzen begleitet werden, bevor die Umsätze mit dem erneuten Turnaround nach unten wieder ansteigen.
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Wie präzise ist das Volumen als Indikator?
Wie präzise und verlässlich ist das Handelsvolumen als Indikator? Trader sollten das Volumen berücksichtigen, es jedoch keinesfalls als einzigen Indikator heranziehen. Während einige Annahmen der TA zum Volumen mutmaßlich zeitlos sind (so etwa seine trendbestätigende Natur), gibt es in den letzten 20 Jahren einige Entwicklungen, die die Aussagekraft des Volumens schwächen.
Zu diesen Entwicklungen gehört etwa das Phänomen sich selbstverstärkender Verkaufswellen. Da eine Vielzahl von Marktteilnehmern mit Stop Loss Orders arbeitet, führt ein stärkerer Rückgang der Kurse automatisch zur Auslösung immer weiterer Verkaufsorders. Dadurch erhöht sich das Volumen stark.
In den meisten Charts lässt sich zu erkennen, dass das Handelsvolumen an Tagen mit starken Kursrückgängen am höchsten ist. Dies gilt auch, wenn diese Kursrückgänge in einem Aufwärtstrend auftreten. Dann sollte ein Rückgang der Kurse bei steigendem Volumen eigentlich eine Trendumkehr indizieren. Oft genug steigen die Kurse nach solchen starken Verlusttagen jedoch weiter und setzen ihren Trend fort.
Die Abbildung unten zeigt einen Chart der Johnson & Johnson Aktie. Unterhalb des Charts ist der On Balance Volume Indikator zu sehen. Dieser Indikator wird häufig anstelle der bloßen Umsatzlinien- bzw. Balken herangezogen.
Quelle: Tradesignalonline.com
Trends bei Kursen und Volumen wurden skizzenhaft eingezeichnet. Gut zu erkennen: Bei den ersten beiden Aufwärtsimpulsen des Marktes lässt sich ein klar steigendes Volumen erkennen, das während der ersten Korrekturphase deutlich zurückgeht. Bei der dritten Aufwärtswelle verbleibt das Volumen auf einem hohen Niveau, ohne jedoch signifikant weiter anzusteigen. Die Korrektur ist mit einem rückläufigen Volumen verbunden. Bis hierhin verhalten sich Kurse und Volumen also fast wie im Lehrbuch.
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Dass das Volumen während der dritten Welle nicht mehr signifikant angestiegen ist, könnten technische Analysten als Warnsignal interpretieren. Tatsächlich kommt es nicht zu einem vierten Aufwärtsimpuls, sondern zu einer stärkeren Korrektur. Während dieser Phase stagniert das Volumen, um dann am Ende der Korrektur wieder anzusteigen.